Radrennen: Schweriner Jedermannrennen

Bestes Radwetter am 17. September 2023 in der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern. Beim Schweriner Jedermannrennen gab es zwei Strecken von 60 und 90 Kilometern Länge, die dieses Jahr sogar auf nur eine einzige große Runde verteilt waren. Nach dem Abholen der Startunterlagen und dem kurzen Warmfahren vor dem Start ging es schon in den Startblock. In der ersten Reihe stehend traf ich auf die Jungs vom PSV Rostock, an den ich mich im Rennen orientieren wollte.
In der 6 Kilometer langen neutralisierten Startphase traf ich auf Timo Schleumer und Jonas Dagge (beide RST Lübeck) und im Rennen erkannten wir, dass eine vorherige Teambesprechung eigentlich ganz praktisch gewesen wäre. Kurz vor dem Ortsausgangsschild Schwerins wurde das Rennen eröffnet und es ging sofort scharf los. Die ersten 50 Kilometer verliefen tellerflach durch den Südosten, danach ging es hügelig mit kleinen Rampen Richtung Schweriner See und die letzten 10 Kilometer rollte man über die breite Bundesstraße zurück zum Start.

Wie von mir erwartet war das Feld sehr unruhig und man musste schauen, dass man genug Platz hatte. Das Tempo war mit einem Stundenmittel von über 45 km/h zwar schnell, aber gut mitzugehen. Auf der Hälfte der Strecke konnten zwei Fahrer sich aus dem Hauptfeld lösen. Da die beiden einmal vom PSV Rostock und Sportorthopädie Hoffmann waren, hatten diese beiden großen Teams kein Interesse mehr, mit Zug zu fahren und sicherten das Hauptfeld ab, indem sie auf den engen Straßen vorne dicht machten. Erst wieder an den Anstiegen wurde das Tempo angezogen als feststand, dass die beiden vorne durchkommen werden. Vor allem bei einer steilen Abfahrt auf Kopfsteinpflaster zersplitterte sich das Feld komplett. Einige, weil sie es nicht geschafft hatten, die darauf folgende Tempoverschärfung mitzugehen, andere, da sie einen Defekt durch die starken Vibrationen erlitten.

Ich fiel zwar auch durch das Kopfsteinpflaster weit zurück, doch in einem Trio konnte ich nach gut 10 Minuten Anschlag fahren, wieder auf die Führungsgruppe aufschließen. Hier wurde bereits 20 Kilometer vor dem Ziel angefangen sich auf den Zielsprint vorzubereiten und das Tempo wurde nochmal angezogen, um mögliche Ausreißversuche erst gar nicht zuzulassen. Die gut 3 Kilometer lange Zielgerade konnte ich leider nicht mehr für einen Sprint nutzen, da ich im vorangegangenen Kreisverkehr die falsche Seite gewählt hatte und somit nur noch Schadensbegrenzung vollziehen konnte, indem ich mich auf der linken Seite zumindest wieder ins vordere Drittel arbeitete. Über den Zielstrich ging es parallel mit Jonas Dagge und somit auch als die ersten U23 Fahrer (für die es leider aber keine Wertung gab).

Im Zielbereich war für kostenlose Getränke gesorgt, was aber nur ein kleiner Trost war für die über 300 Meter lange Schlange an den Transponder Rückgabestellen. Dazu kam leider auch noch, dass das Urkundenpapier leer war und man somit „nur“ mit einer Medaille nach Hause ging.

Insgesamt war es eine super Erfahrung in meinem ersten Jedermannrennen und im Allgemeinen eine sehr gelungene Veranstaltung. Nächstes Jahr müssen wir uns nochmal richtig als Team zusammenfinden und vielleicht wird es dann auch was mit dem Podium…