Radtraining in der Erntezeit: Rücksichtnahme verhindert Unfälle

Jetzt beginnt die Erntezeit und auf den Straßen sind vermehrt Erntefahrzeuge unterwegs. Dies kann für Radfahrer und Landwirte unverhofft zu brenzlichen Situationen auf den Straßen kommen. Landwirte haben es eilig in der Erntezeit. Radsportler trainieren in großen Gruppen und fahren ein hohes Tempo!

„Die Ernte von Gerste ist gerade in vollem Gang, und es wird noch bis zum Herbst wieder eng auf den Feldwegen und Straßen in Schleswig-Holstein. Bauern und Radfahrer oder Spaziergänger begegnen sich während der Erntezeit, die Knicks sind grün und die Sicht oft schlecht. Trotz aller technischen Möglichkeiten, die es für Traktoren gibt, appellieren Bauernverband und Vertreter der Radfahrer an das gegenseitige Verständnis der Verkehrsteilnehmer, um Zusammenstöße zu verhindern. Technik alleine reiche nicht.“ So berichtet die Lübecker Nachrichten in ihrer Ausgabe vom 12. Juli 2023.

„Radfahrer haben Rechte und sind verletzlich – und sie wissen nichts von dem Stress, unter dem die Bauern stehen. Radfahrer sollten einen Helm tragen, signalfarbene Kleidung, keine Musik auf den Ohren und aufmerksam durch die Feldmark fahren“, sagt Dietrich Pritschau, Vizepräsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein.

Radfahrer sind immer die schwächsten Verkehrsteilnehmer! Beim Radtraining müssen die Teilnehmer der Trainingsgruppen in dieser Zeit noch viel aufmerksamer sein als sonst. Der unverzügliche Wechsel von der „Zweierreihe“ in die „Einerreihe“ muss funktionieren. Je größer die Radgruppen sind, desto gefährlicher wird es. Auf breiteren Straßen wird in der großen Gruppe „Zweierreihe“ gefahren, aber je schmaler und enger die Straßen werden, muss „Einerreihe“ gefahren werden. Auch die Streckenauswahl der Trainingsrunde will gut geplant sein. Wenn man mit einer großen Gruppe auf kleinen, winkligen Straßen mit Knicks unterwegs ist, kann es schnell zur Kollision kommen und das will keiner. Klare Ansagen und die Weitergaben an alle Trainingsteilnehmer in der Gruppe sind wichtig. Auch der Abstand zum Vordermann in der Gruppe muss beachtet werden, damit es nicht zum Sturz kommt! Jeder Radsportler will sturz- und unfallfrei seine Trainingsrunde beenden und Spaß haben. Genauso wollen Landwirte ihre Arbeit machen und brauchen ebenfalls keine gefährlichen Situationen. Augen und Ohren auf, denn Sicherheit geht vor – wir alle sind im Straßenverkehr aktiv!   

Auch wir wünschen uns gelassenere Schlepperfahrer, die trotz Erntestress keine Gefahr für Leib und Leben anderer Verkehrsteilnehmer in Kauf nehmen. Zu einem Fahrrad müssen beim Überholen zwei Meter Abstand gehalten werden, so ist die rechtliche Situation. „Beim Feldweg, der links und rechts vom Knick eingefasst ist und der vielleicht nur knapp drei Meter breit ist, schaffen es beide Verkehrsteilnehmer nicht aneinander vorbei, ohne dass es Schaden gibt.“

Wir wünschen allen Radfahrern ein unfallfreies Training in der Erntezeit und allen Landwirten eine erfolgreiche Ernte.